Juni 28, 2022

Bei 40 Atlantik-Überquerungen aufgehört zu zählen

Juni 28, 2022

Dabei lässt er die großen Ocean Liner noch einmal zu neuem Leben erwachen und transportiert das goldene Zeitalter der Transatlantikliner aus den Schwarz-Weiß-Bildern der Vergangenheit buchstäblich in die Farbe der Gegenwart. An Bord der „Queen Mary 2“ unterhielt sich Dirk Kröger während einer Reise von Hamburg nach New York und die Karibik sowie genau so zurück mit dem Politikberater, der unter anderem im Nahen Osten, in Washington D.C. und in Afghanistan arbeitete.

 

Herr Mechtel, wie entstand Ihre Begeisterung für die Transatlantik-Liner?

Als Achtjähriger habe ich das Buch „Die letzte Nacht der Titanic“ von Walter Lord gelesen, seitdem bin ich von dem Thema fasziniert und versuche, es auch anderen Menschen näher zu bringen.

 

Wie oft haben Sie eigentlich den Atlantik überquert und wann hatten sie den ersten persönlichen Kontakt zu einem der großen Schiffe?

 2003 war ich erstmals auf der „Queen Elizabeth 2“ – weil ich nicht gern fliege. Kreuzfahrten sind nicht unbedingt mein Ding, aber ich hatte schon rund 20-mal mit einem Cunard-Schiff den Atlantik überquert, als Cunard auf mich zukam und fragte, ob ich Vorträge halten könnte – seitdem mache ich das. Und die Zahl meiner Transatlantik-Reisen kenne ich nicht – bei 40 habe ich aufgehört zu zählen.

 

Was reizt Sie denn auf See besonders?

Ich mag einfach Seetage. Diese Tage vermitteln eine gute Form von Demut – es gibt über tausende von Kilometer nur Wasser! Ich hatte sogar überlegt, mir die Karibik zu sparen und nach der Hinreise in New York auszusteigen, um dann bei der Rückreise wieder dabei zu sein.

 

Wie oft queren Sie den Atlantik?

 Ich mache das zwei- bis dreimal pro Jahr, manchmal ist auch meine Freundin dabei.

 

Aber während der Corona-Einschränkungen war das ja nicht möglich …

Ja, das stimmt, durch Corona gab es lange Zeit Probleme. Ich wusste bei dieser Fahrt im Februar beispielsweise zwei Wochen vorher noch nicht, ob sie überhaupt stattfindet.

 

Und Kreuzfahrten reizen Sie wirklich überhaupt nicht?

 Es kommt immer darauf an, man sollte niemals nie sagen.  Interesse hätte ich noch an kleineren Expeditionsschiffen. Ansonsten kenne ich aber alle drei Cunard-Schiffe.

 

Wie gefällt Ihnen denn die „Queen Mary 2“, nachdem sie 2016 blei Blohm+Voss ein ausführliches Refit-Programm erhielt?

Sehr gut gelungen sind die neuen Kabinen auf Deck 13. Ich vermisse aber den Glas-Fahrstuhl in der Lobby.

 

Gibt es für Sie persönlich ein Lieblingsschiff?

 Da muss ich nicht lange nachdenken, das ist die „Queen Mary 2“ – schließlich ist das der letzte Transatlantik-Liner. Und ich befürchte, dass es danach auch keinen weiteren geben wird.

 

Gibt es für Sie einen Lieblingsort auf dem Schiff?

Darf ich wirklich nur einen nennen? Dann ist das der Commodore Club mit seinen Panorama-Fenstern, aber auch im Chart Room und im Illuminations mit der Art-Deco-Architektur halte ich mich sehr gern auf.

 

Und Ihr Lieblingshafen?

Das ist ganz klar New York, die Einfahrt in den Hafen ist wunderschön, wobei die „Queen Mary 2“ ja in Brooklyn ankert – von dort aus ist die Skyline Manhattans besonders schön zu sehen. Allerdings finde ich das Manhattan Cruise-Center mit dem direkten Zugang nach Midtown eigentlich noch besser.

 

Sie berichten den Passagieren über all die Legenden, die einst den Atlantik querten. Auf welcher davon hätten Sie selbst das gern getan?

Die „Great Eastern“ hat mich immer besonders fasziniert. Diese 16-Meter-Schaufelräder – das ist gigantisch, das war einmalig!

 

Was gefällt Ihnen besser – die Fahrt von Southampton nach New York oder die von New York nach Europa?

Ich fahre lieber nach Osten, also von Amerika nach Europa, weil ich dann keinen Jetlag spüre.

 

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