Auf Fünen gibt s viel zu sehen, unter anderem 123 (!) große und kleine Schlösser sowie Herrenhäuser. Die meisten davon sind der Öffentlichkeit zugänglich und laden zu Besichtigungstouren ein. Zu den Höhepunkten gehört dabei der Besuch des spätgotischen Wasserschlosses Egeskov, das von umfangreichen Gärten umgeben ist und auf seinem Gelände mehrere Museen beheimatet. Die Eintrittspreise liegen bei 190 dänischen Kronen (rund 25 Euro) für Erwachsene sowie 110 Kronen (knapp 15 Euro) für Kinder über vier Jahren für Besichtigung der Gärten, des Schlosses selbst sowie die angegliederten Museen.
Der „Garten des Lebens“
Der Schlossgarten zeigt auch zu einer Zeit, zu der noch nicht alles in voller Pracht erblüht ist, welch gärtnerisches Geschick hier angewendet wurde. Auf dem riesigen, rund 20 Hektar umfassenden Schlossgelände gibt es einen ausgeschilderten Rundweg, der dem Besucher ermöglicht, auch wirklich alles Sehenswerte zu passieren. Schon der „Garten des Lebens“ mit einer besonderen Sonnenuhr und dem direkt daneben liegenden Staudengarten ist wunderschön. Aber natürlich muss auch das Schloss selbst besichtigt werden. Im Erdgeschoss liegen das Jagdzimmer mit tierischen Trophäen, das Gelbe Zimmer und der Treppenturm, doch so richtig spannend wird es im ersten Stock, wo sich neun komplett eingerichtete Zimmer besichtigen lassen, darunter der Rittersaal und das Rigborgzimmer mit „Titanias Palast“, einem fantastischen Puppenhaus, das ein Vater zu Beginn des 20. Jahrhunderts in 15 Jahren (!) für seine Tochter baute. Das Haus besteht aus über 3.000 Teilen in großer Detailtreue und birgt zum Teil selbst wertvolle Kunstschätze. Unter den Miniaturräumen des Palasts befindet sich zum Beispiel eine Kapelle mit spielbarer Orgel.
Die Oldtimer von Egeskov
Aber es gab ja auf Egeskov noch so viel mehr zu sehen und auch zu tun. Im Rosengarten stolzieren nicht nur Enten, sondern auch ein stolzer Pfau herum. Weiter geht‘s zu den besonderen Museen von Egeskov, wobei vor allem das mit 530 (!) Oldtimern und Motorrädern empfehlenswert ist, ebenso der angegliederte alte Kaufmannsladen und das Rettungsmuseum.
Das Oldtimer-Museum von Egeskov.
Der Kultur folgt der Spaß: Mehrere Cafés, Picknick-Zonen und Verkaufsstände laden zum Verweilen ein, ein Baumwipfelpfad, ein grünes Labyrinth aus Hainbuchen-Hecken, ein Abenteuer-Spielplatz und ein Segway-Kurs zu Bewegung.
Neben Egeskov sind besonders Valdemars Slot auf der Insel Tasinge vor der Südküste Fünens und das romantische Schloss Broholm zu nennen. Viele der Schlösser besitzen beeindruckende Gartenanlagen oder bieten spannende Aktivitäten für große und kleine Besucher.
Wunderschön: Schloss Grasten auf Fünen.
Zudem ist es die lokale Esskultur wert ist, sie näher kennen zu lernen. Feinschmecker finden auf Fünen Gourmetküche von Weltrang und gleichzeitig lokale Produkte wie „Rygeost“, einen geräucherten Käse. Ohnehin werden in den Küchen auf Fünen vorwiegend lokale Produkte verwendet, denn im milden Klima der Insel gedeihen Obst und Gemüse besonders gut. Auf Fünen gibt es drei kulinarische Routen, auf denen Urlauber den Wein-, Schokoladen- und Bierproduzenten der Insel einen Besuch abstatten.
Und dann ist ja auch der Name Hans Christian Andersen ganz eng mit Fünen verbunden. Der berühmteste Sohn der Insel kam 1805 in Odense auf die Welt. In der Stadt finden Besucher eine ganze Reihe von Attraktionen rund um Andersens Leben und Werk. So gibt es ein eigenes Hans-Christian-Andersen-Museum, und auch das Geburtshaus des Schöpfers von Märchen wie „Die Prinzessin auf der Erbse“, „Die kleine Meerjungfrau“, „Das hässliche Entlein“, „Die Schneekönigin“ oder „Des Kaisers neue Kleider“ kann besichtigt werden. Sehenswert ist aber auch die Schärenlandschaft mit über 90 kleinen Inseln vor der Südküste Fünens, wo Urlauber baden, angeln, segeln und Kajak fahren.
Dänemarks größter Wochenmarkt
In Svendborg gibt es zudem Ende Juni regelmäßig zwei Tage lang den größten Wochenmarkt Dänemarks, „Kulinnarisk Sydfyn“. Aber auch das Odense Blumenfestival im August ist einen Abstecher wert. Es gibt also genug zu tun. Und die Unterkünfte auf Fünen sind vielfältig: Natürlich werden Ferienhäuser angeboten, es gibt einfache und hochwertige Hotels einschließlich Übernachtungsmöglichkeiten in einigen Schlössern, Jugendherbergen und Campingplätze. Eigentlich also ist alles bereit für einen Urlaub auf dieser Insel, die zudem auch noch sehr kinderfreundlich ist und entsprechende Angebote für den Nachwuchs bereit hält. Zum Baden geht’s am besten in den Norden der Insel, wo es weiße Sandstrände und hervorragendes Badewasser gibt, während es an den südlichen Küsten eher kieselig zugeht. Seehund-Safaris und Whale Watching im Kleinen Belt – die Zahl der möglichen Aktivitäten scheint unendlich zu sein.
Auf Fünen locken schöne, naturbelassene Sandstrände.
Text & Fotos: Dirk Kröger