Januar 23, 2017

Newcastle: die Party-Hauptstadt von England

Januar 23, 2017

Ein Stadtspaziergang in Newcastle sollte am Grainger Market beginnen, einem der größten überdachten klassischen Märkte des Vereinigten Königreichs, der nicht nur seines viktorianischen Ambientes wegen lockt und Billig-Kleidung wie frisches Fleisch, Obst und Gemüse gleichermaßen bereit hält, sondern auch eine ebenso hervorragende wie preisgünstige Möglichkeit zum Frühstücken bietet. Und hier gibt es noch das klassische englische Frühstück, wobei der Gast auch vor dem Black Pudding – eine Art gebratene Blutwurst – nicht zurückschrecken sollte: Zusammen mit Spiegeleiern, Bohnen, gebratenem durchwachsenen Speck, Grilltomaten, Würstchen, gebratenen Pilzen und Grilltomate schmeckt das phantastisch.

Shopping-Paradies Newcastle

Newcastle gilt inzwischen als Party-Hauptstadt Englands – aber all die Clubs und Discotheken öffnen natürlich erst am späten Abend. Wer sich dafür noch neu einkleiden möchte, hat in der Stadt am Fluss Tyne alle Gelegenheiten dazu und muss auch nicht vor schlechtem Wetter zurückschrecken, denn das Eldon Shopping Center gehört zu den größten seiner Art in ganz Europa. Aber auch in der kompakten Fußgängerzone der Stadt finden sich große Kaufhäuser ebenso wie kleine Boutiquen. In der Altstadt gibt es viele Antiquitäten-Händler, mit denen um jedes Pfund gefeilscht werden kann.

Sightseeing zu Fuß

Die Stadt am Fluss Tyne entwickelt sich mehr und mehr zu einer kosmopolitischen Metropole. Alte Fabrikanlagen werden zu Museen, Theatern und Galerien umgebaut, Straßencafés säumen die Wege. Und das Beste daran: Nahezu alle Orte von Interesse lassen sich in Newcastle fußläufig erkunden. Das gilt auch für die imposante Millenium-Bridge oder den Victoria Tunnel, der unter der Stadt verläuft und im 19. Jahrhundert zum Transport von Kohle erbaut wurde.

Auf ein Dog in den Pub

Newcastle ist eine der preisgünstigsten Städte im Vereinigten Königreich – das wird der Besucher nicht nur beim Shoppen feststellen, sondern auch beim Besuch eines Restaurants. Und davon gibt es hier für jeden Geschmack etwas. Von klassischen Fish&Chips-Ständen bis zum Sterne-Restaurant ist alles zu finden. Der besondere Tipp: Ganz ursprünglich geht es im Strawberry Inn, der Kneipe direkt am Fußballstadion zu. Für wenig Geld gibt es hier Yorkshire Pudding, einen Teig, der gern mit Roastbeef oder Hähnchen gefüllt wird und einfach köstlich mundet. Und natürlich darf in jedem der Pubs das weltbekannte Newcastle Brown Ale, ein malzig schmeckendes dunkles Bier, probiert werden. Wer dem Wirt imponieren will, der bestellt einfach ein „Dog“ – einen Hund also. Das ist der Spitzname dieses Bieres, weil die Männer von Newcastle ihren Frauen früher oft am Abend mitgeteilt haben sollen, dass sie noch nach draußen gehen müssten – „wegen des Hundes“. Sie trafen sich dann im Pub…

Keine Angst sollten Besucher vor Unterhaltungen mit Einheimischen, den „Geordies“, haben. Auf Anhieb wird man sie nicht verstehen. Aber das kennen die Menschen dort, denn auch die meisten Briten verstehen den gleichnamigen Dialekt der Menschen zwischen England und Schottland nicht. Nach zwei, drei Gläsern Newcastle Brown Ale klappte das schon besser.

Der Engel des Nordens

Wer dann noch Zeit hat, auf den warten weitere Sehenswürdigkeiten in der Stadt, wobei Greys Monument unübersehbar ist. Das Denkmal für Charles Grey, den zweiten Earl Grey, der einst den gleichnamigen Tee erfand, ist unübersehbar. Die 40 Meter hohe Säule kann durch eine Wendeltreppe mit 164 Stufen im Inneren erklommen werden. Und von oben belohnt eine Aussicht auf die ganze Stadt für die voraus gegangenen Mühen. Das Gateshead Eye ist nun zu sehen, die Tyne Bridge. Und auch der Engel des Nordens, eine rostbraune Stahlskulptur, die an die industrielle Vergangenheit Newcastles erinnern soll, ist nicht weit entfernt.

Abenteuer im Haifischtunnel

Immer noch Zeit? Der Haifischtunnel im Blue Reef Aquarium ist mehr als einen Blick wert. Im Theatre Royal fühlt sich der Besucher in eine seit fast hundert Jahren vergangene Zeit zurückversetzt, im Baltic Art Centre gibt es zeitgenössische Kunst zu bewundern. Und der Hadrianswall mit seinen Forts ist auch nur ein paar Autominuten von der Hauptstadt des ehemaligen Königreichs Northumbria  entfernt.

                                                                                 Text & Fotos:Dirk Kröger

 

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