Juli 21, 2023

„Rock the boat“ an der Tower Bridge

Rock the boat

Juli 21, 2023

„Rock the boat“ ist eine Kreuzfahrt mit der „Hamburg“ überschrieben, die nun zum dritten Mal von Plantours Kreuzfahrten (Bremen) durchgeführt wurde. Von Hamburg aus ging es nach London, wo das kleine Kreuzfahrtschiff in die Themse hinein und bis hinter die Tower Bridge fuhr. Was aber für viele Mitreisende am wichtigsten war: an Bord wurde gerockt, Live-Acts stellten die Höhepunkte der sechstägigen Reise dar. Und da sollte bei einigen Passagieren auch schon für die Zukunft geplant werden, aber wann „Rock the boat“ wiederholt wird, steht noch in den Sternen. „Wir prüfen gerade diverse Möglichkeiten für 2024 und 2025. Auf jeden Fall wird es eine Fortsetzung geben“, erklärte Plantours-Geschäftsführer Oliver Steuber auf Anfrage.

Zeitreise des Rocks

„Gut so“, werden viele Fans dieser besonderen Reise sagen. Sie erlebten an Bord eine Zeitreise, denn während der Service der Gegenwart entstammte, ging es auf der Bühne zurück ins vergangene Jahrtausend. Rudolf Rock & die Schocker sorgten mit ihren beiden Auftritten nicht nur für eine richtig gut besuchte Tanzfläche, sondern auch für Partylaune. Mit dem Hamburger Bassisten Uli Salm ist der Mann, der die Combo vor fast einem halben Jahrhundert gründete, immer noch dabei – und er hat geniale Musiker um sich versammelt, die verstehen, wie auf einem Schiff die Gäste mitgenommen werden können. Besinnlichere Töne dagegen schlug Björn Paulsen an. Der rotbärtige Nordic-Pop-Poet aus Niebüll bestach mit Texten aus dem Leben, mit schweißtreibender Energie und einer fetten Portion Spielfreude. Dass er ein Konzert auf dem Pooldeck der „Hamburg“ mit einem gewagten Sprung in den Pool beendete, sorgte für zusätzliche Stimmung.

Rock the Boat-Höhepunkt: The Sweet

Und dann gab es ja noch einen besonderen Höhepunkt zum Abschluss der Reise, denn Plantours und Moderator Uwe Bahn war es gelungen, die Glamrock-Band „The Sweet“ auf das Schiff zu lotsen. Die britische Gruppe, die einst mit Songs wie „Fox on the Run“, „Wig-Wam Bam“, „The Ballroom Blitz“, „Teenage Rampage“ oder „Live is like Oxygen“ die Jugend begeisterte und für einen Chart-Erfolg nach dem anderen sorgte, gibt es tatsächlich noch.

Rock the boat The sweet
Wie in alten Zeiten: The Sweet auf der Bühne.

 

Mit dem inzwischen 74-jährigen Andy Scott ist sogar ein Mann dabei, der schon 1970 im Rampenlicht stand. Das übrigens gefiel ihm an Bord der „Hamburg“ einmal nicht gut. „Ich bin älter geworden – richtet bitte den verf . . .  Spot auf meine Gitarre, damit ich sie auch sehe“, lautete seine freundliche Aufforderung an die Technik. Das Publikum honorierte Scotts humorvolle Bitte mit Applaus, der nach jedem „Sweet“-Stück noch anstieg. „Ein unvergesslicher Abend“, lautete der vielfach geäußerte Tenor. Übrigens: In den Jahren zuvor waren die „Lords“ und die „Rattles“ schon zu Gast auf der „Hamburg“.

Rock- und Pop-Geschichte mit ‘Rock the boat’

Die Fans wurden zudem an Bord in Vorträgen über die Entwicklung der Rock- und Pop-Musik informiert, und auch einige der angebotenen Ausflüge folgten der Thematik. Wer keine klassische Stadtrundfahrt oder den Weg zum Schloss Windsor antreten wollte, der konnte in der britischen Hauptstadt auf den Spuren der Sex Pistols, der Gruppe Pink Floyd oder der Beatles wandeln. Natürlich diene auch der berühmte Zebrastreifen vor den Abbey-Road-Studios als beliebtes Fotomotiv.

Ankerplatz Tower Bridge

Ob Rockmusik-Fan oder nicht – die sechstägige Reise hatte für alle London-Liebhaber enorm viel zu bieten, denn der Ankerplatz direkt hinter der Tower-Bridge bedeutete auch, dass alle Passagiere nach kürzester Zeit im Zentrum der Metropole waren. Die „Hamburg“ machte am Museumsschiff HMS Belfast fest, von dort aus ging es für die Gäste mit lokalen Tendern ans andere Themse-Ufer. Und dann waren es nur noch ein paar Schritte zu den Reisebussen oder zur U-Bahn-Station Tower Hill, von wo aus alle Sehenswürdigkeiten der Stadt leicht erreicht werden.

Im Tower of London.

 

Aber es ging sogar noch einfacher. Denn der Tower von London, der englischen und britischen Königen unter anderem als Residenz, Waffenkammer, Werkstatt, Lager, Zoo, Garnison, Museum, Münzprägestätte, Gefängnis, Archiv und Hinrichtungsstätte diente, ist nur wenige Schritte von der Tender-Anlegestelle am Millenium-Pier entfernt.  Ein Blick auf die Kronjuwelen einschließlich der Kronen, die König Charles und Königin Camilla erst kürzlich aufgesetzt bekamen, ist schon beeindruckend. Die Liste der Sehenswürdigkeiten in London ist nahezu endlos lang – aber die Gäste der „Hamburg“ hatten einen weiteren Vorteil, denn ihr Schiff blieb über Nacht in der Stadt, sodass komplette zwei Tage für Besichtigungen zur Verfügung standen. Die Rückwärtsfahrt durch die geöffnete Tower-Bridge hindurch kurz nach Mitternacht sorgte dafür, dass auch um diese Uhrzeit das Sonnendeck bestens gefüllt war. Das dazu angebotene Glas Sekt wurde von den vielen Hobby-Fotografen und -Filmern nur zu gern entgegengenommen.

Rock the boat Towerbridge
Die Tower Bridge bei Nacht.

 

Individuelle Routen mit der “Hamburg”

Die „Hamburg“ fährt schon seit 2012 für Plantours Kreuzfahrten. Mit nur maximal 400 Passagieren gehört sie zu den kleinen Kreuzfahrtschiffen, die zwar keine Wasserrutschen und Kletterparks an Bord haben, dafür aber ganz besondere, individuelle Routen fahren – so wie jetzt die Themse hinauf bis ins Herz von London. Der Dresscode auf der „Rock the Boat“-Tour war natürlich rockig-lockig, die Krawatte musste nicht eingepackt werden. Das bedeutete aber nicht, dass die Küche nur ein eingeschränktes Angebot anbot. Im Bedien- wie auch im Buffet-Restaurant gab es hochwertige Gerichte mit Fisch und Fleisch und auch vegetarisch. Und so war bei „Rock the boat“ nicht eine kritische Stimme zu hören: Irgendwie waren wirklich alle Gäste zufrieden. Und viele von ihnen warten nun gespannt, wann es zu einer Neuauflage kommen wird.

Rock the boat
The Sweet auf dem Pooldeck der “Hamburg”.

Von Dirk Kröger (Text) und Claudia Emrich (Fotos)

Hier geht’s zu einem weiteren Artikel über die Hamburg.

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