Mit gleich zwei zentral gelegenen Kreuzfahrtterminals ist Seattle einer der wichtigsten Häfen für Kreuzfahrten nach Alaska. Es ist ordentlich was los in der Saison, die von Mitte April bis Ende Oktober andauert. 2023 gab es 288 Abfahrten von der im pazifischen Nordwesten der Vereinigten Staaten gelegenen Stadt. Rund 1,4 Millionen Passagiere machen sich von hier aus auf den Weg nach Alaska. Sieben große Kreuzfahrtlinien bieten mehr als 200 Hin- und Rückfahrten für ihre sieben- bis 14-tägigen Routen an. Es sind die Holland America Line, die Carnival Cruise Line, Celebrity Cruises, die Norwegian Cruise Line, Princess Cruises, Oceania Cruises und Royal Caribbean International.
Die Idee, einfach nur vom Flughafen zum Kreuzfahrtterminal zu fahren und aufs Schiff zu gehen, sollte man am besten gleich wieder vergessen. Denn das Kreuzfahrtziel Seattle und seine Umgebung sind einfach viel zu schön und zu interessant, um nicht mindestens ein paar Tage vor oder nach der Cruise dort zu verbringen. Die sogenannte „Emerald City“ (Smaragdstadt) wurde sogar mehrfach zur lebenswertesten Stadt der USA gekürt.
Kreuzfahrtziel Seattle
In Seattle selbst braucht man kein Auto. Dort lässt sich vieles zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Wer jedoch die Wälder und Berge, die wilden Küsten und glitzernden Wasserfälle des US-Bundesstaates Washington kennenlernen möchte – und das ist mehr als empfehlenswert – sollte sich dafür einen Mietwagen nehmen. Es gibt zahlreiche „Scenic Roads“, die sich perfekt für eine Entdeckungstour eignen. Naturliebhaber peilen dabei am liebsten die drei Nationalparks Olympic, Mt. Rainier und North Cascades an. Der Mount Rainier National Park zum Beispiel erstreckt sich über eine Fläche von 872 Quadratkilometern – wovon 97 Prozent unberührte Wildnis sind. Im Zentrum des Parks erhebt sich der Mount Rainier, ein aktiver 4.392 Meter hoher Vulkan, umgeben von uralten Wäldern und Wiesen
Im Wasserflugzeug über die Stadt
Aber auch in Seattle selbst gibt es viel Spannendes zu entdecken. Den besten Überblick bekommt man bei einem Rundflug mit dem Wasserflugzeug. Die kleinen Maschinen von Kenmore Air starten und landen am Lake Union direkt in der City. Es ist schon etwas Besonderes, vom Wasser aus abzuheben und über eine der schönsten Städte der Welt zu schweben. Bei diesem 30-minütigen Rundflug bekommt jeder einen Fensterplatz. Man sieht die berühmten Hausbootgemeinschaften am Lake Union, den Campus der University of Washington, prächtige Anwesen am Meer, die Sportstadien und die dramatische Skyline der Stadt. (109 $ pro Person, www.kenmoreair.com)
Ebenfalls eine gute Übersicht – und nach Anbruch der Dunkelheit ein Meer glitzernder Lichter – beschert einem der Besuch auf dem Space Needle. Der 1962 erbaute Turm diente als Symbol für die Weltausstellung. Mit ihrer Höhe von fast 185 Metern bietet die „Weltraumnadel“ spektakuläre Aussichten in alle Richtungen. Von den schneebedeckten Cascade Mountains im Osten bis hin zu den Olympic Mountains im Westen reicht bei klarer Sicht der Blick. (Eintritt Erwachsene ab 30 $, www.spaceneedle.com)
Direkt neben dem Space Needle wartet die nächste Attraktion: das Museum Chihuly Garden and Glass mit den riesigen Glaskreationen des international gefeierten Künstlers Dale Chihuly. (Erwachsene ab 29 $, www.chihulygardenandglass.com). Und ebenfalls nur ein paar wenige Schritte entfernt, begeistert das Museum of Pop Culture (MoPOP) nicht nur Musikfans, sondern auch die Liebhaber von Science Fiction-, Horror- oder Fantasy-Filmen. (Erwachsene ab 28 $, www.mopop.org)
Pike Place Market
Anstatt im Hotel zu frühstücken, sollte man sich gleich morgens und am besten mit leerem Magen zum berühmtem Pike Place Market aufmachen. Er ist einer der ältesten Märkte in den USA und bietet mehr als 600 individuelle, kleine Geschäfte mit Blumen, Essen, Fisch und Kunsthandwerk. Hier trinkt man den besten Kaffee, beißt in warme Brötchen und probiert die Spezialitäten der Region – allen voran den fangfrischen Lachs. Wer sich vom Angebot überfordert fühlt, nimmt an einer geführten Early Bird Foodtour teil und wird dabei gezielt zu den versteckten Kostbarkeiten des Marktes gelotst. (Preis pro Person 64,99 $, www.showmeseattle.com)
Seattles kulturelle und historische Wurzeln entdecken Besucher auf einer geführten Underground Tour. Da geht’s zu Fuß in die unterirdischen Teile der Stadt, dorthin, wo sich einst die Straßen und Geschäfte des alten Seattles befanden. (Erwachsene 22 $, www.undergroundtour.com)
Einige von Seattles Top-Attraktionen lassen sich preiswerter mit dem CityPASS erleben, der ermäßigte Tickets (etwa – 44 Prozent günstiger) anbietet. Hier geht’s zur Bestellung.
Hotel-Empfehlung: Das Mayflower Park Hotel liegt zentral in Downtown Seattle und gehört zu den besten historischen Hotels in Amerika. Es gibt eine preisgekrönte Cocktailbar (Oliver’s) und ein mediterranes Restaurant (www.mayflowerpark.com).
Tipp: Eine große Reportage über Seattle und seine Umgebung lesen Sie im Kreuzfahrtmagazin WELCOME ABOARD 2024.
Weitere Infos gibt es hier:
Text: Susanne Müller, Fotos: Susanne Müller und Dietmar Schulte