Davon träumen viele: dort arbeiten, wo andere Urlaub machen, die Welt sehen, jeden Morgen in einem anderen Hafen aufwachen. Für Bela Brandwein aus Hannover hat sich dieser Traum erfüllt – im Alter von gerade mal zwanzig Jahren.
Seit Dezember 2022 ist er mit der „Amera“ von Phoenix Reisen als Reiseleiter unterwegs und kann sich nichts Schöneres vorstellen. Noch immer ist er selbst ein wenig verwundert, wie schnell und unkompliziert alles vor sich gegangen war. Keine Zeit hatte der Norddeutsche schon in der Schule verschwendet. „Ich war auf einem beruflichen Gymnasium mit dem Schwerpunkt Ernährungswissenschaften. Nach dem Abi 2021 konnte ich dann eine verkürzte Ausbildung zum Hotelfachmann im 5-Sterne-Hotel Luisenhof in Hannover machen und war im November 22 damit fertig.“
Verrückt nach Meer
Aber was dann? Bela wollte etwas von der Welt sehen. Kreuzfahrten kannte er nur aus dem Fernsehen. Da hatte er einige Folgen von „Verrückt nach Meer“ geschaut und Feuer gefangen. Keine schlechte Idee, auf einem Schiff zu arbeiten, dachte er und recherchierte im Internet. Zu dieser Zeit suche Phoenix gerade Reiseleiter doch das Mindestalter für diesen Job war 25 Jahre. „Ich war da gerade noch 19, und habe mich erst gar nicht getraut, mich zu bewerben. Aber dann habe ich doch angerufen und wurde zu einem Bewerbungstag eingeladen. Nachdem das schon einmal gut geklappt hatte, wurde mir eine Probereise in Aussicht gestellt, quasi ein Praktikum.“
Praktikum auf der „Amadea“
Und dann ging alles ganz schnell. Am 4. Dezember durfte Bela an Bord der „Amadea“ gehen und eine 16-tägige Kreuzfahrt zu den Kanaren und Kapverden begleiten. „Ich musste mir erstmal einen Koffer kaufen und brauchte ein paar weiße Hosen. Die mitten im Winter zu bekommen, ist gar nicht so einfach. Aber zum Glück gibt es ja das Internet.“
Auf der „Amadea“ durfte Bela in alle Abteilungen hineinschnuppern. Er begleitete Ausflüge, spielte Bingo mit den Passagieren und dachte ‚hier will ich nie wieder weg‘. Nachdem das Feedback von Bord positiv ausgefallen war (kein Wunder, Bela scheint immer gut gelaunt zu sein und begeistert die Passagiere mit Charme und Hilfsbereitschaft), bekam er im Januar den Anruf von Phoenix Reisen. Wenn er wolle, so hieß es, könne er Anfang April seinen Job als Reiseleiter auf der „Amera“ beginnen. Vorher absolvierte der Hannoveraner noch ein Basic Safety Training und dann ging es los. „Ich bin auf den Bahamas eingestiegen und mein an meinem ersten Arbeitstag durfte ich einen Strandausflug nach Pearl Island begleiten. ‚So kann es weitergehen‘ habe ich damals gedacht!“
Bela Brandwein: Als Reiseleiter um die Welt
Bela begleitete den letzten Teil der Weltreise, er kam zum ersten Mal in seinem Leben nach New York , fuhr an der Freiheitsstatue vorbei, überquerte den Atlantik, steuerte in Westeuropa ein Land nach dem anderen an und sah so viele fremde Städte wie noch nie zuvor in seinem Leben. „Wenn ich mir heute die Fotos auf dem Handy angucke, denke ich immer noch ‚Wahnsinn, was ich da alles gesehen habe.‘“
Neben den vielen Reise-Highlights gefällt Bela aber auch das Leben an Bord. „Die Kollegen hier sind meine zweite Familie geworden alles passt einfach super und auch die familiäre Atmosphäre mit den Gästen ist toll.“ Sein Lieblingsplatz auf der „Amera“ ist das Außendeck beim Auslaufen aus einem Hafen oder am Abend, wenn die Sonne untergeht. Als ganz besonderes Privileg empfindet er es, das Ablegen manchmal auf der Brückennock verfolgen zu dürfen. Sein Wunsch ist es, noch einmal auf Weltreise zu gehen, aber das muss noch ein wenig warten. Ende des Jahres beginnt sein Studium der Betriebswirtschaft in Mannheim. Doch in den Semesterferien wird Bela weiter auf den Schiffen von Phoenix Reisen arbeiten. Und wer weiß, was nach dem Studium noch so kommt …
Text & Fotos: Susanne Müller
Eine Reportage über eine Reise mit der „Amera“ durch Fjord-Norwegen lesen Sie im Kreuzfahrtmagazin WELCOME ABOARD 2024.
Kennen Sie schon den Bericht über Nadine Grasshoff, die Kreuzfahrtdirektorin der „Amera“?