Unsere Blockhütte würde jedem Trapper zur Ehre gereichen. Grob gezimmerte Holzwände, bunte Webteppiche und ein echtes Elchfell an der Wand machen das Szenario perfekt. Wenn sich auch etliche Waldameisen partout zu unseren Hausgenossen erklären – da darf man eben nicht so pingelig sein. Immerhin gibt es sogar mitten in der Wildnis elektrischen Strom, fließendes Wasser und – wie sollte es anders sein – eine finnische Sauna. Zum stillen Örtchen sind es zwar ein paar Meter, doch dafür liegt die Trockentoilette praktischerweise direkt neben dem Holzschuppen – unserer Anlaufstelle für Feuermaterial.
Gemütliches Hüttenleben
Als abends dann die Birkenscheite im Kamin knistern und eine mollige Wärme verbreiten, der See still und klar im Blickfeld ruht, haben wir uns bereits bestens eingelebt. Begleitet vom Ruf des Kuckucks hatten wir uns durchs Dickicht geschlagen, waren über umgefallene Bäume und mit üppigen Farnen überwucherte Hügel geklettert. Auf diese Weise hatten wir die kleine Insel bald umrundet, prächtige Ausblicke auf die Seenplatte genossen und erste Bekanntschaft mit den ansässigen Mückenschwärmen gemacht. Nur gut, dass wir in der „Zivilisation“, sprich in Helsinki, genügend Proviant gebunkert hatten. „Heute bleibt die Küche kalt…“ konnten wir hier schließlich nicht unbekümmert behaupten. Doch mit den eingekauften Lebensmitteln zauberten wir so manch finnische Spezialität auf den Tisch: Lachs in allen Variationen oder karelische Eierpiroggen etwa.
Eines fällt allerdings schwer in dieser Zeit der hellen Nächte – und das ist schlafen zu gehen. Da ist es doch viel lustiger, sich nachts um zwei noch das zum Haus gehörende Boot zu schnappen und auf den See hinaus zu rudern. Vielleicht lässt sich im leichten Dämmer ja sogar ein Elch blicken?
Die Zeit der Mitternachtssonne
In Finnland scheint die Mitternachtssonne im Juni und Juli. Je weiter man in Richtung Norden fährt, umso länger bleibt am Himmel das Licht an. In den allernördlichsten Teilen der Welt geht die Sonne zwischen Mai und August überhaupt nicht mehr unter – das ist dann der Polartag. Was Urlauber in den magischen Sommernächten alle unternehmen? Sie spielen Golf morgens um vier und haben den ganzen Platz für sich alleine. Sie kommen um drei Uhr aus der Disko und legen sich am Strand in die Sonne. Sie gehen schwimmen. Oder sie entdecken die fantastische Natur mit dem Kajak. Der Saimaa-See ist Finnlands größter See mit einem eigenen Archipel. Wegen der vielen Inseln gibt es auf den geschützten Gewässern kaum Wellen, ein großer Vorteil vor allem für unerfahrene Paddler.
Als einer der beliebtesten Orte für Kajaktouren am Saimaa gilt der Linnansaari-Nationalpark. Er umfasst 130 Inseln, Boote können an einem der 21 Häfen festmachen. Und er ist der beste Ort der Welt, um die Saimaa-Ringelrobbe zu sehen. Sie gehört zu den am meisten gefährdeten Arten weltweit. Wer aufpasst, kann aber auch Fischadler, Elche und Biber entdecken. Der Saimaa liegt etwa 250 Kilometer nordöstlich von Helsinki und reicht fast bis an die russische Grenze.
Wie kommt man hin? – Mit Finnlines!
Die Fährreederei Finnlines verkehrt sechsmal wöchentlich zwischen Travemünde und Helsinki. Wer frühzeitig bucht, bekommt den besten Preis und spart bis zu 60 Prozent verglichen mit den normalen Tarifen. Attraktive Frühbucher-Angebote gibt es auch auf den Strecken Travemünde-Malmö und Kapellskär-Naantali. Bei Buchung bis mindestens 20 Tage vor Abreise bekommen Reisende auf diesen Strecken 20 Prozent Rabatt auf die regulären Linientarife. Weitere Infos unter www.finnlines.de oder unter der Telefonnummer 04502-805 443
Infos über Ferien in Finnland: www.visitfinland.de
SuM